Sonntag, 17. August 2014

Neue Freundschaften entstehen...

Tagish. Eine knapp 300-Seelen-Gemeinde. Der einzige Grund, wieso wir überhaupt hier her fuhren, war der 4,5 Milliarden Jahre alte Meteorit, der 2000 im Tagish Lake einschlug.
Nur kurz wollten wir hinfahren, gucken, ob man noch irgendwelche Überreste sieht und dann weiter. Aus kurz wurden 1 1/2 Wochen. Von dem Einschlag war natürlich nichts mehr zu sehen.


Während wir durch Tagish fuhren, um zu schauen, was hier noch so ist, stoppte ein Mann, der gerade mit seinem Quad und seinem Hund unterwegs war. Er sagte irgendwas zu Kevin und lud uns zu sich auf eine Tasse Kaffee oder Tee ein. Zunächst waren wir etwas skeptisch, aber wir dachten uns: warum nicht! ?
Wie sich herausstellte, war er nicht einfach nur irgend ein Mann. Er ist ein ehemaliger Chefkoch, der schon für einen Präsidenten, den vorherigen Papst und die Rolling Stones gekocht hat und mit der Gruppe ABBA befreundet ist. Sein Name ist Johnny.




Durch ihn lernten wir zwei Deutsche kennen, die auch in Tagish leben.
Charlotte, seine Nachbarin, und ihr Mann, kamen noch zu uns rüber und wir unterhielten uns bis spät abends. Es war bereits dunkel und es regnete so sehr, also blieben wir auf Johnny's Angebot hin, über Nacht.
Zum Frühstück machte Johnny uns leckeres Omlett. Wir spielten noch etwas mit seinem Hund Whisky, bevor wir uns verabschiedeten.

Tagish Lake hat einen wunderschönen Strand: California Beach genannt.


Barfuß joggten wir am Wasser entlang. Es gefiel uns so gut hier, also schlugen wir unser Zelt auf und blieben noch eine Nacht.


Am nächsten Tag fuhren wir zu Jörg, weil Johnny meinte wir sollten mal bei ihm vorbeifahren.
Wir unterhielten uns so lange mit Jörg. ..und ruck zuck war es wieder abends. Wir blieben eine weitere Nacht.
Und so verliefen unsere Tage in Tagish: wir besuchten Johnny, dann Charlotte,



gingen am Strand joggen, fuhren zu Tiffany's ( eine Dump Station), wo es aussieht wie auf einem Flohmarkt und man sich mitnehmen kann was man will und besuchten anschließend Jörg. Abends kochten wir uns immer was gutes zum Essen und quatschten dann bis morgens 1-2 am Lagerfeuer.



Entweder schliefen wir am Strand oder in Jörg's BMW Museum Bus.


Wir hatten eine tolle Woche! Und viele gute Gespräche.
Durch Jörg lernten wir noch jemanden in Tagish kennen: Patrick. Nun hatten wir noch jemanden, den wir besuchten. Es gibt eine Internetseite, die anzeigt, wie hoch die Chance ist Nordlichter zu sehen. An unserem vorletzten Tag in Tagish war sie hoch vorhergesagt: Level 7/10!
Und es waren wenig Wolken am Himmel-also gute Voraussetzungen! Das war unsere Chance! Noch am späten Abend bauten wir unser Zelt am Strand ab. Unser Ziel war der Tower: ein hoher Aussichtspunkt über das gesamte Gebiet. Von hier aus hält ein Mann jeden Tag ausschau nach Waldbränden, um die Einwohner rechtzeitig zu alarmieren. Der Weg hoch war sehr steil und wieder gab es viele Schlaglöcher. Wir kamen nur langsam voran. Aber das war nichr schlimm, denn wir hatten es ganz und gar nicht eilig. Bis 4 Uhr morgens wollten wir nach den Lichtern ausschau halten. Ein Stachelschwein, das besser klettern als laufen kann, watschelte am Wegesrand.
Oben angekommen suchten wir uns eine Stelle von wo aus wir einen guten Überblick hatten. Der Wind blies so stark und es war eisig kalt- wir blieben im Auto sitzen und warteten.
Es dauerte nicht lange bis mir bereits die Augen zufielen. Ich wollte unbedingt die Nordlichter sehen, aber die Müdigkeit war stärker. Ich stellte mir den Wecker für 2 Uhr, falls Kevin auch einschlafen sollte. Als der Wecker losging, war ich natürlich nicht weniger müde. Ich schlief weiter. Gegen halb 4 weckte Kevin mich ganz aufgeregt. Die Nordlichter! Wir konnten sie sehen! Leider jedoch nicht in einer so tollen Farbenpracht, wie man sie von Bildern her kennt, denn dafür war es noch nicht dunkel genug.
Aber wir haben sie gesehen und wie sie sich bewegten. Sie tanzten!
Um 5 Uhr begann es schon hell zu werden, da brauchten wir nicht mehr zu warten. Müde fuhren wir zurück an den Strand, bauten unser Zelt auf und fielen kurze Zeit später in den Tiefschlaf.

Nur ungern verließen wir Tagish. Wir waren uns sicher: hier her würden wir nochmal zurückkommen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen