Montag, 11. August 2014

Das zweite Mal im Yukon

Nachdem wir uns nun lange genug in Tok aufgehalten hatten, konnten wir es kaum erwarten endlich nach Kanada zu kommen. Wir fuhren an einem Grenzposten vorbei, ohne, dass wir anhalten mussten. Wir wunderten und freuten uns, dass es so einfach war nach Kanada reinzufahren. Keine Fragen, keine Kontrollen. Allerdings freuten wir uns zu frueh. Das war der amerikanische Grenzposten!
Der Kanadische befindet sich ein paar Meter weiter. Der Grenzbeamte war sehr unfreundlich und machte uns nervoes. Ueber Grenzen fahren wir echt nicht gern! Zum Glueck stellte er nur ein paar Fragen und kontrollierte unser Auto nicht.
Nun befanden wir uns wieder im Yukon. Der Yukon: ein riesen Gebiet und nur 35.000 Einwohner.

Wir fuhren am Kluane Nationalpark vorbei, der praktisch eine Verlaengerung  vom Wrangell St. Elias Nationalpark ist. Hier gab es diesmal keine Strasse, die in den Park fuehrt. Ein Wanderweg waeren wir gegangen, doch bei Regen hatten wir keine Lust.
Eine Nacht verbrachten wir im Park auf einer Rest Area.



In Burwash Landing gingen wir in ein Museum. Vor diesem befindet sich die groesste Goldpfanne der Welt, mit einem Durchmesser von acht Metern.



In Haines Junction schauten wir uns zwei schoene Kirchen an: eine evangelische Holzkirche und eine sehr interessant gebaute katholische Kirche, die von aussen an einen Bunker erinnert.





Der Alaska Highway, der im 2. Weltkrieg gebaut wurde, fuehrt durch Whitehorse, weshalb wir ein zweites Mal in der Hauptstadt vom Yukon landeten.


Diesmal nahmen wir uns vor mehr von der Stadt zu sehen, als nur die Bibliothek.
Wir liefen durch die Strassen, gingen in die Geschaefte und besuchten zwei Museen: das McBridge Museum und das Beringia.
Als wir aus dem McBridge Museum kamen, war Kevin ganz gluecklich. Nun hatte er endlich Gold beim Glodwaschen gefunden! Was aber voraus zu sehen war, da die Pfannen Gold, gemischt mit Kies und Sand, enthielten. Es war vielleicht schon Gold drin, aber immerhin hat er es selber gefunden und weiss zudem nun wie die Technik ist.







Im Beringia Museum verbrachten wir fast einen halben Tag. Es ist ein wirklich sehr interessantes Museum! Hier lernten wir viel ueber einen "vergessenen" Erdteil: Beringia.


In einer Zeit, als der Rest von Kanada unter Massen von Eis gefroren lag, blieb diese Region, die sich von Ostsibirien ueber Alaska und den Yukon spannte, von den Gletschern unberuehrt. Als der Meeresspiegel sank (bis zu 125m), blieb eine grasbewachsene Tundra zurueck, die einer erstaunlichen Vielfalt von Tieren und Pflanzen Lebensraum schenkte.


Das bekannteste Tier ist das Wollhaar-Mammut, welches ueber tausende von Jahren durch die Steppe zog.


Andere Tiere, die auch nur damals lebten, waren die Saebelzahntiger und der flachgesichtige Baer, der den heutigen Grizzlybaeren um mehr als 30cm ueberragte und der groesste und kraeftigste Jaeger Nordamerikas war.
Sehr interessant war auch, dass ueber Beringia die ersten Bewohner nach Nordamerika gelangten, die sich auf den Spuren von Wildtierherden befanden.
Das Museum umfasst lebensgrosse Nachbildungen dieser Tiere. Das Glanzstueck der Ausstellung ist ein 26.000 Jahre altes, sehr gut erhaltenes Yukon Pferd-das an manchen Stellen sogar noch Fell aufweist!
Manche Tiere haben die Eiszeit ueberlebt: z.B. das arktische Erdhoernchen oder das Dall-Schaf.

Wir besichtigten noch einige historische Attraktionen, wie den Bahnhof der White Pass & Yukon Route.



Zwar ist der Zugverkehr seit 1982 eingestellt, die Schienen werden jedoch in den Sommermonaten noch immer benutzt: der Waterfront Trolley faehrt die gesamte Uferpromenade der Stadt ab.
Das "Whitehorse Pferd" ist auch eine Attraktion: es ist das Wahrzeichen der Stadt. Es wurde aus vielen verschiedenen Teilen zusammen gebaut.




Ca. 5 km von Whitehorse entfernt befindet sich der Miles Canyon, der vor rund 8,5 Millionen Jahren durch Lavastroeme, die sich ins Tal ergossen, entstand. Es war ein wunderschoener Anblick, wie sich das smaragdgruene Wasser durch die Felsenschlucht schlaengelt.


Wie wanderten am Canyon entlang bis zur ehemaligen Canyon City,
welche im Klondike Gold Rausch entstand.
Von Canyon City ist an sich nichts mehr zu sehen. Es steht nur noch ein Schild da.

Unser naechster Stop war in Caribou Crossing, kurz vor Carcross. Neben dem Museum, mit dem groessten, ausgestopften Eisbaer der Welt, dem Cafe, Restaurant und Souvenirgeschaeft, stehen hier die Schlittenhunde und Schlittenhundefahrten im Vordergrund. Von weitem hoerten wir sie schon bellen. Es waren bestimmt 30 Hunde (wenn nicht sogar mehr), die gleichzeitig bellten!


Die, die schon vor einen Wagen gespannt waren, konnten es kaum erwarten los zu laufen. Die anderen waren einfach mit aufgeregt. Als sie das Kommando zum starten erhielten, rannten sie so schnell sie konnten los. Und auf einmal heulten die zurueckgebliebenen Hunde im Chor.
Wir waren fasziniert und wollten selber erleben, wie es ist von fast 10 Hunden gezogen zu werden. Also kauften wir uns ein Ticket und nahmen, zusammen mit einer chinesischen Familie, in so einem Wagen platz.





Und wieder waren die Hunde ganz aus dem Haeuschen, weil sie gleich los legen konnten. 30 Minuten, mit kurzen Trinkpausen fuer die Hunde, zogen sie uns aufgeregt durch den Wald. Das war wirklich lustig gewesen! Aber wir waren uns sicher: im Winter wuerde es viel mehr Spass machen.






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