Sonntag, 27. Juli 2014

Zwischen Werkstatt und Visitor Center

In Tok fuhren wir als erstes zur naechsten Werkstatt. Dass wir uns fast eine Woche in dem kleinen Ort aufhalten wuerden, damit haetten wir nicht gerechnet! Zunaechst mussten wir das Wochenende auf die Ersatzteile warten. Als das Radlager repariert war, entdeckten sie, dass etwas an den hinteren Bremsen kaputt war. Wieder hiess es auf das Ersatzteil warten, da dies aus Fairbanks geliefert wurde. Und als das dann repariert war, war eine vordere Bremsbacke kaputt! Und wieder hiess es warten.



Tok ist ziemlich klein, weshalb wir uns hauptsaechlich beim Visitor Center, der Bibliothek und in den Souvenirgeschaeften aufhielten.
Sonntags gingen wir in die Kirche.



Der vorherige Pastor, der nun pensioniert ist, war zu Besuch und hielt die Messe, weshalb es im Anschluss viel leckeres Essen gab!
Von den kostenlosen Pool erfuhren wir leider erst an unserem vorletzten Tag. Nachdem wir uns bei Mike und Amy das letzte Mal geduscht hatten, war dies eine richtige Wohltat!



Ca. 12 Meilen von Tok, entdeckten wir ein kleines Geisterdorf: Tetlin Junction. Hier stehen Haeuser, Schuppen und ein Cafe - alles verlassen und alles offen. Die Gebaeude sind total verwuestet und es sieht aus, als haetten die Menschen, die hier damals lebten, ihr Zuhause, von heute auf morgen, verlassen.
Ueberall liegen persoenliche Dinge rum: Foto`s, Briefe, CD`s, Notizen, Buecher und Spielzeuge! Wir konnten das nicht verstehen, wieso sie all dies hier liessen.




Im Visitor Center erfuhren wir, dass sie Tetlin Junction verlassen hatten, aufgrund einer Oelkontamination des Bodens.

Wrangell St. Elias Nationalpark

Unser 2. Nationalpark ist vom Aufbau her ganz anders, als der Denali National Park. Hier gibt es keine Strasse, wo nur Busse erlaubt sind. Hier durften wir selber fahren. Genau zwei Strassen fuehren in den Park: eine 70 km lange Nabesna Strasse im Norden und die 150 km lange Mc Carthy Strasse.
Hier gibt es auch keine Units - nur Wanderwege.

Die Mc Carthy Road war eine einzige Schotterpiste - sie bestand fast nur aus kleinen, grossen und riesigen Schlagloechern!
Die Strasse war furchtbar, aber die Landschaft super schoen!

 Am Ende der Strasse befindet sich ein kleines Oertchen : Mc Carthy.
Ca. eine Meile davor blieben, wir zu unserem Entsetzen, stehen. Mal wieder hatten wir eine Panne. Es war zum verzweifeln! Es war abends, weshalb wir uns entschieden erst am naechsten Tag ins Dorf zu laufen.
Ein Mann, der dort einen Campingplatz hat und an uns vorbei fuhr, sagte uns an wen wir uns wenden sollten und schenkte uns ein Bier.
Wir machten das Beste draus: wir spielten Mensch Aerger Dich Nicht, assen Chips und tranken das geschenkte Bier.

Am naechsten Morgen machten wir uns auf die Suche nach dem Mann, der uns helfen koennte. Da er erst am Nachmittag Zeit hatte, nutzten wir die Zeit und erkundigten Mc Carthy. Hier sind etliche Gebaeude aus der Pionierzeit restauriert worden, in denen sich nun verschiedene Geschaefte befinden.

Mit einem Abschleppseil und seinem Auto zog der Mann uns bis vor seine Werkstatt. Er inspizierte alles unter der Motorhaube, machte ein paar Test`s und ruettelte leicht an einem Kabel. Nachdem er das Kabel bewegte, ging es wieder!
Nun wussten wir, was wir zu tun hatten, wenn wir wieder stehen bleiben wuerden! :)

Noch am selben Tag fuhren wir mit einem Shuttle Bus nach Kennikott (bis dorthin durften wir nicht mehr mit dem Auto), um die Kupfermine zu besichtigen.
Zwischen 1911 und 1938 lief diese Mine auf Hochbetrieb. Als die Rohstoffpreise fielen, stellte die Bergwerkgesellschaft die Produktion abrupt ein und Kennikott wurde praktisch ueber Nacht zur Geisterstadt. Die Arbeiter liessen ausser ihren Habseligkeiten alles zurueck: Moebel, Geraetschaften und das Huettenwerk.
Manche Haueser sind fuer Touristen zum Anschauen nochmal hergerichtet worden.

Die Nabesna-Strasse war etwas besser, als die Mc Carthy - aber nur etwas. Wenn man bis zum Ende der Strasse fahren will, muss man durch drei Fluesse fahren. Uns machte es Spass durch den Fluss zu fahren, aber unserem Auto bekam das gar nicht gut. Nachdem zweiten Fluss ging kurze Zeit spaeter das ABS- und das Bremswarnlicht an. Wir ueberlegten nicht lange und drehten um.
Wir uebernachteten noch auf dem kostenlosen Campingplatz, bevor wir den Park verliessen.

Samstag, 19. Juli 2014

Valdez

Auf der Fahrt nach Valdez, hielten wir kurz in Palmer an, um ueber den Markt zu laufen. Palmer ist beruehmt fuer sein "Supergemuese", denn Dank der langen Sonnenstundenim Sommer werden z.B. die Kohlkoepfe bis zu 30kg schwer.


Valdez, ein kleines Staedtchen am Meer,



wurde Ende des 19. Jhs. als Hafen, von dem aus die Goldgraeber ins Landesinnere aufbrachen, gegruendet. Vom alten Valdez iat allerdings nichts mehr uebrig - eine Flutwelle des Erdbebens von 1964 zerstoerte es voellig.





Ca. 4 Milen vom alten Valdez steht nun das heutige.





Die Geschichte ueber dieses Erdbeben schauten wir uns, in 2 kleinen Museen, an.
Ebenso die Oelkatastrophe von 1989: ein Supertanker "Exxon Valdez" rammte ein Riff am Eingang zum Hafen der Stadt. 42 Mio. Liter Oel stroemten in den Golf von Alaska und verseuchten ueber 2000km Kueste bis hinunter nach Kodiak Island.


Supertanker Exxon Valdez


Hundertausende Meerestiere und Seevoegle mussten sterben. Mittlerweile ist vom Oel - zumindest Oberflaechlich - nichts mehr zu sehen.

In einem anderen Museum bewunderten wir die Sammlung von einer einzigen Frau:
Maxine Whitney! Maxine und ihr Mann Jesse zogen 1947 nach Fairbanks.



Sie reiste in die Doerfer weit draussen und kaufte Gegenstaende und tote Tiere von den Einwohnern, welche nun in dem Museum sind.










Am 13. Juli 2014 haben wir hier in Valdez natuerlich das WM Finale geguckt. Es hat Spass gemacht: die Haelfte der Leute war fuer Deutschland! Wir freuten uns sehr, als Deutschland gewann! Und mit uns Stephane und Jessica, die zufaellig auch dort waren.

Anchorage - Vorraete fuellen

Wie bereits erwaehnt, werden in Anchorage keine Steuern erhoben. Dies nutzten wir aus und kauften fuer bis Oktober ein. Natuerlich werden wir in Kanada immer mal wieder das eine oder andere kaufen muessen, aber so Grundlebensmittel wie Nudeln, Reis, Kartoffeln, Nuesse und Muesli, sollten bis dahin reichen. Wir kauften was das Zeug hielt und gaben beide rund $300 aus.


Judiths Einkaufswagen

Kevins Einkaufswagen


Unser Auto ist so voll, dass es vorerst schwierig sein wird Tramper mitzunehmen.



In Anchorage sind wir noch ins Kino gegangen, in Planet der Affen Revolution Teil 2- ein sehr guter und spannender Film!


Mittwoch, 9. Juli 2014

Girdwood

Bevor wir in Anchorage unsere Vorräte für die nächsten Monate füllen wollen, fuhren wir erst zurück nach Girdwood, um den Blog zu schreiben. Girdwood ist der einzigste Ski Ort in Alaska.



Denn hier gibt es eine schöne Bibliothek, in der wir mehrere Stunden kostenlos ins Internet können. Für den Blog hatten wir nur ein Tag vorgesehen. Wir erwischten jedoch genau die Tage, an denen sie, wegen eines 3-tägigen Waldfestes, zu hatte. Die Zeit nutzten wir, um doch auf den Mt. Alyeska zu gehen.








Wir wanderten hoch und nahmen die Seilbahn runter.





So mussten wir nichts bezahlen. An dem anderen Tag besuchten wir das Fest.





Für den kleinen Ort, war es ziemlich groß. An jeder zweiten Ecke, gab es etwas leckeres zu Essen. Mit Countrymusik im Hintergrund,  spazierten wir über den Markt.

Der 4. Juli / Independence Day

Der 4. Juli, der Unabhaengigkeitstag, ist in der USA ein grosser Nationalfeiertag. So auch in Seward.
Jedes Jahr findet hier an diesem Tag der Mount Marathon Lauf statt. Die kleine Stadt war voller Menschen und Hunde.



Insgesamt finden drei Rennen statt: eins fuer die Kleinen, eins fuer die Frauen.
Und zum Schluss eins fuer die Maenner.
Das Ziel ist es den 921m hohe Gipfel des Mt. Marathons zu erreichen und wieder zurueck.





Ausser die Kinder- die laufen die Haelfte der Strecke.
Das Kinderrennen haben wir leider verpasst, wegen dem Fussballspiel. Aber bei den Frauen und Maennern haben wir zugeguckt. Es war wahnsinn, wie sie den Berg hoch- und runtergerannt sind! Vor allem wie schnell! Ein Mann war bereits nach 45 Minuten wieder unten! Und dass auch noch bei der Hitze!






So ein verruecktes und gefaehrliches Rennen hatten wir noch nie gesehen.
Durch Zufall fanden wir Jessica und Stephane in der Menge.



 Sie wollten nach dem Rennen den Mt. Marathon hoch.







 Kevin schloss sich ihnen an, ich fuehlte mich dafuer nicht fit genug.



Ich erschrak etwas, als Kevin nach fast vier Stunden wiederkam. Sein Gesicht und seine Kleider waren voller Dreck! Er war so dreckig, dass er direkt ins Meer baden ging. Dass dies nicht oft vorkommt, erkannten wir daran, dass ein paar Maenner Bilder von ihm machten.
Er war fix und fertig! Er erzaehlte mir, wie steil der Weg ist und, dass er hauptsaechlich aus Schotter besteht.



Er erzaehlte mir, wie er teilweise auf allen Vieren laufen musste, um voran zu kommen. Sie brauchten zwei Stunden und 5 Minuten bis ganz hoch und eine Stunde und 12 Minuten fuer runter.
Ich war froh, dass ich nicht mit war. Wir bewunderten die Laeufer noch mehr!

Dienstag, 8. Juli 2014

Suedalaska

Im Denali Park hatten wir bereits eine gute Sicht auf den Mt. McKinley gehabt. Auf der Fahrt nach Anchorage jedoch, hatten wir eine noch viel bessere Sicht! Wir warteten am Strassenrand auf ein gutes Bild. Als der eine Gipfel zu sehen war, war der andere von einer Wolke bedeckt. Und als der bedeckte Gipfel endlich zu sehen war, war der andere nicht zu sehen. Nach einer Stunde hatten wir keine Lust mehr und fuhren weiter. Und siehe da...kurze Zeit spaeter bekamen wir beide Gipfel zu Gesicht! Der Mt. Mckinkley ist nur ca. 4 Tage im Juni ganz zu sehen. Wir hatten also echt Glueck!



Anchorage gefiel uns gut. Die Stadt liegt direkt am Meer und ist ein gutter Versorgungspunkt fuer Reisende, da hier keine Steuern erhoben warden.
Hier fuehlten wir uns viel wohler, als in Fairbanks. Wir sahen uns die Stadt an und gingen in jedes Souvenirgeschaeft. Waehrend wir durch die Strassen schlenderten, sprach mich ein japanisches Fernsehteam an, ob sie mich filmen koennten, wie ich "Hi" sage und winke. Nun werde ich im japanischen Fernsehen auftauchen. Schon lustig!


In der Stadt war oefter Werbung fuer eine Aurora Show (Nordlichter). Wir sahen uns diese an, waren jedoch etwas enttaeuscht. Es war zwar schon schoen, aber fuer den Preis haetten wir mehr erwartet. Naja, sowas Weiss man eben vorher nicht.

Neben dem internationalen Airport befindet sich, auf dem Lake Hood, der groesste Wasserflughafen der Welt. Dies liessen wir uns nicht entgehen. Es war schon cool anzusehen, wie die Wasserflugzeuge auf dem See starteten und landeten.


Ich waere gerne mitgeflogen, doch der Preis hielt mich davon ab. Die Naechte verbrachten wir alle vor dem guten alten Fred Meyer (ein Supermarkt)! Da hatten wir alles was wir brauchten: ein kostenlosen Schlafplatz, Waschraeume, Essen und Wifi!




Nach ein paar Tagen in Anchorage fuhren wir nach Girdwood. Girdwood ist ein Urlaubsort in einem breiten Tal in den Chugach Mountains. Mit einer Gondelbahn wollten wir hoch auf den Mount Alyeska, was uns allerdings zu teuer war, also geniessten wir einfach die Aussicht von unten und entschieden uns stattdessen die Crow Creek Mine zu besuchen. Dies ist ein Goldgraebercamp aus dem Jahr 1898, in dem die Blockhaeuser, alten Wagen und Werkzeuge noch erhalten sind.
Eine Familie namens Toohey kuemmert sich seit 20 Jahren um die Erhaltung der Crow Creek Mine, die jetzt eine historische Staette ist. Barney und Cynthia Toohey zogen, 1969, mit ihren drei Kindern nach Crow Creek. Sie leben und arbeiten ohne Elektrizitaet, Telefon oder fliessend Wasser.





Am Crow Creek kann man sein Glueck, Gold zu finden, versuchen. Ein paar Leute waren auf der Suche nach Gold mit einer einfachen Goldpfanne, so wie wir es versucht hatten. Es gab aber auch Leute, die professioneller nach Gold suchten. Wir schauten ihnen eine ganze Weile zu...uns sie fanden wirklich Gold!
Noch am selben Tag fuhren wir weiter nach Seward, eine Hafenstadt an der Kueste der Kenai- Halbinsel.
Hier wollten wir in das Sealife Center gehen (das einzigste in Alaska) und eine ganztaegige Bootstour zu den Kenai Fjorden machen. Jedoch war das Wetter fuer die naechsten Tage regnerisch gemeldet, weshalb wir zuaechst nach Homer fahren wollten und anschliessend zurueck nach Seward.

In Anchor Point suchte Kevin den Aussichtspunkt von Homer. Er dachte Anchor Point waere der Aussichtspunkt, weil Point, Punkt heisst. Doch Anchor Point ist kein Aussichtspunkt, sondern ein kleines Oertchen. Es ist der westlichste Ort in Alaska, der mit dem Auto zu erreichen ist.
Durch Zufall, um zu gucken, wo dieser Punkt ist, machten wir vor der russischen orthodoxen Kirche halt, zu der wir eh noch wollten, Kevin aber dachte diese waere woanders. Eigentlich wollten wir nur kurz rein, uns die Kirche ansehen und weiterfahren. Es fand aber gerade ein Gottesdienst statt. Ich durfte nicht rein, da ich kein Kleid oder langen Rock trug und keine Kopfbedeckung hatte. Kevin wollte das gerne erleben, also nahm er am Gottesdienst teil. Ich wartete im Auto fast 1 1/2 Stunden, was aber nicht schlimm war, denn ich hatte Wlan ;)
Der Gottesdienst war zwar immer noch nicht zu Ende, aber Kevin musste dringend auf Toilette, also fuhren wir weiter.


Den Aussichtspunkt ueber Homer fanden wir kurz vor der Stadt. Es war schon abends, als wir ankamen, weshalb wir grad fuer die Nacht blieben.





Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.  (Guy de Maupassant)

Seit unserer Panne in Vancouver hatten wir keine Probleme mehr mit dem Auto gehabt. Nun hatten wir wieder eins. Wir standen immer noch auf dem Aussichtspunkt. Das Auto wollte einfach nicht mehr anspringen! Wir dachten, dass es vielleicht einfach nur wieder an der Batterie liegt, doch nachdem uns jemand Starthilfe gegeben hat und es trotzdem nicht ansprang, wussten wir, dass es daran nicht lag. Wir aergerten uns, dass unser Auto uns mal wieder im Stich liess, aber im Nachhinein waren wir froh, dass es genau dort passiert ist. Ansonsten haetten wir nie die Van De Grift`s kennengelernt! Eine super liebe und coole Familie aus Soldotna!

Mike und seine Familie sahen, dass wir Probleme hatten mit dem Auto und ueberlegten, was die Ursache sein koennte.
Eins war klar...wir mussten die AAA anrufen und uns zu einer Werkstatt abschleppen lassen. Mike war so net und lieh uns sein Handy dafuer, worueber wir sehr froh waren. Wir entschieden uns fuer eine Werkstatt in Soldotna, obwohl Mike uns anbat, eine in Homer mit uns zu suchen. Doch wir wussten, sie wollten in Homer essen gehen und wollten sie nicht aufhalten.
Unser Plan war mit dem Abschleppdienst nach Soldotna zu fahren und nach der Reparatur zurueck nach Homer. Aber Mike und Amy bestanden darauf, dass wir mit ihnen essen gingen und sie uns einladen. Wir waren total ueberrascht. Wir hatten uns gerade erst kennengelernt und sie luden uns einfach so zum Essen ein! So etwas hatten wir noch nie erlebt. Zunaechst wollten wir das gar nicht annehmen. Also das Essen gehen schon, aber nicht, dass sie fuer uns bezahlten. Nach einer Weile nahmen wir es dann aber doch dankbar an. Zudem boten sie uns auch noch an, bei ihnen zu uebernachten! Wir fuehlten uns in ihrer Gegenwart wohl, also nahmen wir auch dieses Angebot sehr dankbar an!

Da sassen wir also: in einem Restaurant mit wunderschoenem Meerblick, sehr guten Essen und mit einer tollen Familie!



Genauer gesagt mit Mike und seiner Frau Amy, mit ihrem dreijaehrigen Sohn Blaze und mit Janice, Mike`s Mutter, die gerade zu Besuch war. Und nicht zu vergessen ihre zwei tollen Hunde: D.O.G. und Ruger, die im Auto warteten.
Anschliessend gingen wir noch kurz an den Strand, welcher ja nur ein paar Meter entfernt war und danach spazierten wir gemuetlich mit ihnen durch die Souvenirgeschaefte. Waehrenddessen lernte ich ein neues Spiel kennen: Checkers. Ein beruehmtes Spiel in Alaska.

Auf der Fahrt nach Soldotna unterhielt sich Blaze ganz aufgeregt mit uns. Blaze ist so ein aufgewecktes und lustiges Kind. Es machte so Spass sich mit ihm zu unterhalten!
Es war bereits abends, als wir bei ihnen Zuhause ankamen. Sie haben ein wunderschoenes, grosses Holzhaus auf einem ebenso wunderschoenen Grundstueck! Kein eingezaeunter Garten und kein Haus press neben dem ihren.


Wie bereits am Anfang erwaehnt sind Waffen in Alaska erlaubt. Hier hat so gut wie jeder eine, so auch diese Familie. Mike fragte, ob wir mal schiessen wollten. Kevin, der ein Jahr bei der Bundeswehr war, war direkt dabei. Ich zoegerte erst, irgendwie machte mir der Gedanke Angst, aber ich wollte es ausprobieren.
Nur Mike, Kevin und ich gingen in den Garten. Die anderen blieben im Haus. Kevin schoss mit einem grossen, schwarzen Gewehr, welches sehr laut war.




 Ich bekam ein etwas kleineres, nicht so lautes. Es war ein komisches Gefuehl ein Gewehr in der Hand zu halten. Ich bekam eine genaue Anleitung und dann durfte ich loslegen. Ich schuss 3-4 mal und irgendwie machte es mir sogar Spass.




Mike und Amy wohnen mit ihren Kindern erst seit einem Jahr in Alaska. Sie sind damals von Washington nach Hawaii gezogen. Und von Hawaii nach Alaska. Sie haben fuenf Jahre in Hawaii gelebt, doch wirklich gefallen hat es ihnen dort nie. Alaska gefaellt ihnen viel besser. Hier haben sie Platz und nicht diese permanente Hitze!
Als sie vor einem Jahr hierher gezogen sind, wurde ein Film ueber sie gedreht, warum sie nach Alaska ziehen wollen und wie sie ihr Haus aussuchen. Wir schauten uns diesen Film zusammen an und tranken dabei leckeres Alaska Bier!
Mitten im Film klopfte es aufeinmal an der Tuer. Es war die Polizei. Wir dachten wir wuerden Aerger bekommen, wegen dem Schiessen! Doch die Nachbarn hatten sich nur Sorgen gemacht, dass ein Einbrecher oder sowas hier ist, da es schon etwas spaeter am Abend war, als wir geschossen hatten. Aber wir bekamen weder Aerger wegen dem Schiessen, noch wegen der Uhrzeit. Wir hatten kein Gesetz gebrochen.
Zum Schlafen hatten wir unser eigenes Zimmer mit einem himmlischen Bett! Das letzte Mal hatten wir vor einem Monat in einem Bett geschlafen. Frisch geduscht und uebergluecklich schliefen wir ein.
Das Bett war so bequem, dass wir am Morgen gar nicht aufstehen wollten. Jedoch wartete unser Auto auf uns und ein typisches hawaiianisches Fruehstueck bestehend aus Reis, Spiegeleiern, angebratener Wurst und Teriyakisosse. Mike meinte, die Hawaiianer essen viel Reis. Uns schmeckte es richtig gut!
Nachdem wir uns fuer den Tag gestaerkt hatten, fuhr uns Mike zur Werkstatt.

Sie schauten sich unser Auto an...es fuhr, als sei nichts gewesen! Wir mussten uns abschleppen lassen, weil sich unser Auto keinen Zentimeter mehr bewegte und nun zeigten sich keinerlei Probleme! Stundenlang suchten sie nach der Ursache. Sie fanden nichts. Es war seltsam, aber was sollten wir machen.

Wir fuhren noch bei Mike und Amy vorbei, um uns nochmal zu bedanken und, um uns von allen zu verabschieden.


Janice und wir

Sie waren so lieb zu uns gewesen und gaben uns Hilfe, als wir sie brauchten. Sie gaben uns nicht nur ihre Hilfe. Sie gaben uns so viel mehr! Wir durften sogar unsere Waesche bei ihnen waschen!
Wir sagten, dass wir gar nicht wuessten, wie wir das wieder gut machen koennten. Ihre Anwort war: "Pay it forward", was soviel bedeutet wie: "Gebt es an Andere weiter".
Dies nahmen wir uns fest vor! Wir waren dankbar diese Familie kennengelernt zu haben!


Bevor wir zurueck nach Seward fuhren, machten wir noch einen Abstecher zum Captain Cook State Park. Unterwegs hatten wir einen guten Blick auf die Vulkane und auf die Oelplattformen in der Bucht Cook Inlet.



Oelplattform


Zurueck in Seward besuchten wir das Sealife Center, auf das wir uns die ganze Zeit so gefreut hatten. Unsere Freude truebte sich jedoch, je laenger wir drin waren. Alaska ist so gross und hat so viel Platz. Wir konnten nicht verstehen, warum dann so kleine Becken fuer diese Tiere gebaut wurden! Mir taten die Tiere richtig leid.
Die Tiere in freier Wildbahn zu beobachten, so wie wir das auf der 9-stuendigen Bootstour machen konnten, war tausendmal besser! Die Bootstour war superschoen. Wir fuhren durch die Kenai Fjorde und bekamen alle moeglichen Tiere zu Gesicht. Die Seeottern tauchten nach Fischen,




die Seeloewen sonnten sich auf den Felsen,



die Puffins sassen zwischen den Felsspalten,




Dall Porpoise (Delfinart) begleiteten unser Boot ein Stueck.





Die Highlights, aber waren die Wale.






Wir sichteten einige Buckelwale teilweise richtig nah. Ein Wal schwamm sogar unter unserem Boot durch! Ich stand genau ueber dem Wal, waere ich gesprungen, ich waere auf seinem Ruecken gelandet!
Das war ein sehr beeindruckendes Erlebnis!




Nach ca. vier Stunden erreichten wir die Gletscher. Ueberall schwammen Eisschollen und auf ihnen die Seerobben. So stellten wir uns den Nordpol vor.



Draussen war es eiskalt, aber der Anblick war so schoen, dass man rausgehen musste, um die Umgebung mit allen Sinnen zu erleben. Es knackte und krachte, waehrend wir ganz langsam durch das Eis fuhren. Mal wieder hatten wir einen unvergesslichen Tag gehabt!




Nachdem wir in Seward alles gesehen und erlebt hatten, was wir wollten, fuhren wir nach Soldotna, um noch einmal unsere neuen Freunde zu besuchen. Beim Abschied meinten sie, wir sollten sie doch nochmal besuchen kommen und das wollten wir auf jeden Fall machen.
Aber zuerst schauten wir uns, in einer Bar, das Spiel, Deutschland gegen die USA, an. Es war erst 8 Uhr morgens und wir waren froh, diese Bar gefunden zu haben. Denn alle anderen machten erst spaeter auf oder hatten kein Fernseher.
Jeder war fuer die USA, ausser wir. Kevin freute sich riesig, dass Deutschland 1:0 gewann!
Anschliessend machten wir uns auf den Weg.



Es war ein schoenes Gefuehl, als uns Mike, Amy und Blaze, herzlich in Empfang nahmen.
Waehrend Mike und Amy selbstgefangenen Halibut und Steak zum Abendessen machten, lernten Blaze und Kevin ganz eifrig Englisch und Deutsch zusammen, mit Hilfe einer Zeitschrift. Sie tippten auf etwas, Blaze sagte es auf englisch und Kevin auf deutsch. Kevin brachte ihm das Fingerspiel: "Aeffchen, Aeffchen, Eeeelefant" bei, welches Blaze begeistert wiederholte. Und ich bin mir sicher, dass er es noch immer kann. Das Essen schmeckte so gut, vor allem der Fisch! Das war das erste Mal, dass wir beide Halibut assen.
Anschliessend schauten wir uns den Film Frozen zusammen an. Ein Animationsfilm, den ich in den Supermaerkten schon oefter gesehen hatte und mir unbedingt in Deutschland anschauen wollte! Dabei tranken wir wieder das leckere Alaskan Amber Bier und Apple Ciders.

Eigentlich hatten wir vor, am naechsten Tag, weiter zu fahren, doch es war so schoen bei ihnen, dass wir noch eine Nacht blieben. Kevin und Blaze waren unzertrennlich. Sie spielten den ganzen Tag zusammen. Blaze steckt voller Energie, das war richtig erfrischend. Und er brachte uns oft zum lachen!
Mittags fuhren wir zu ein paar Geschaeften.
Abends gab es wieder etwas gutes zum Essen. Spaghetti mit leckerer Sosse und geraeuchertem Lachs. Amy eraehlte uns, dass sie am naechsten tag fruehzeitig mit Freunden fischen gehen wuerde. Wir wollten ihr nicht jetzt schon Tschuess sagen, also entschieden wir uns mit Mike und Blaze zu ihr zu fahren, wenn sie vom Fischen zurueck ist, noch etwas zu zugucken, wie sie die Fische ausnehmen und dann weiterfahren.

Gut ausgeruht wachten wir morgens auf. Kevin und Blaze spielten nach dem Fruehstueck gleich wieder zusammen.
Mike bot uns noch einmal an zu schiessen, was wir nicht ablehnten. Diesmal machte es mehr Spass, weil wir auf eine Zielscheibe schossen. Ich wollte so gerne die Mitte treffen, was mir auch fast gelang!
Amy war noch nicht vom Fischen zurueck, als wir zu dem Haus ihrer gemeinsamen Freunde fuhren, wo sie die Fische ausnehmen wuerden. Das Haus liegt direkt an einem Fluss. Es war wunderschoen! Waehrend wir warteten, angelte Mike und wir schauten zu.


Es war bereits Nachmittag, als Amy vom Fischen zurueckkam. Sie hatten Halibuts und Kabeljaus gefangen. Wir schauten ihnen zu, wie sie das Boot saeuberten. Es war gluehend heiss. Wir haetten nicht gedacht, dass es in Alaska so heiss werden wuerde!
Nach dem Boot waren die Fische an der Reihe. Wir schauten aufmerksam zu und probierten es anschliessend selber. Kevin nahm einen ganzen Halibut aus, was er, fuer sein erstes Mal, ganz gut hinbekam.



Ich versuchte mich an dem Kabeljau.



Es machte uns Spass. Nun konnten wir sagen, wir haben mal einen Fisch in Alaska ausgenommen!

Als alle Fische fertig waren, fing Mike wieder an zu angeln. Diesmal erfolgreich. Er fing einen Regenbogenfisch. Schnell prüfte Amy die Größe des Fisches, da man diese, ab einer bestimmten Länge,  wieder in den Fluss werfen müsste.  Als sicher war, dass er darunter war, lief Blaze ganz aufgeregt,  mit dem Knüppel in der Hand hin und rief,  dass er es machen will. Verblüfft schauten wir ihm zu, wie er, ohne zu zögern, auf den Kopf des Fisches schlug. Zweimal schlug er fest drauf und Amy noch einmal, um sicher zu sein, dass er tot war. Blaze ist einfach einzigartig!  Er faszinierte uns! Wir wollten uns gerade verabschieden, als Mike und Amy's Freund uns fragte, ob wir eine kleine Bootstour machen wollten. Dazu sagten wir natürlich nicht nein! Es war so schön auf dem türkisblauen Fluss zu fahren.



Mittlerweile war es abends, als wir von der  Bootstour zurückkamen. Der Tag ging so schnell rum! Mike und Amy baten uns an eine weitere Nacht zu bleiben.
Den Tag ließen wir mit einem schönen großen Lagerfeuer ausklingen.



Bevor wir am nächsten Tag weiterfuhren, aßen wir noch einmal das leckere hawaiianische Frühstück. Wir waren traurig,  als wir uns verabschiedeten. Wir hatten eine so tolle Zeit mit ihnene gehabt,  wir nahmen wirklich viel mit! Unter anderem sogar Verteidigungsgriffe, die Mike uns beigebracht hat. Wir werden sie vermissen,  vor allem Blaze!



Hier nochmal ein großes Dankeschön an euch!  Für alles was ihr für uns getan und uns mit auf den Weg gegeben habt!

Wir waren noch nicht lange unterwegs,  als wir zwei Tramper (Jessica und Stephane) mit nach Seward nahmen
Diesmal ließen wir die Ausrede, wir hätten kein Platz,  nicht zu! Wir warfen einfach all unsere Sachen in den Kofferraum,  klappten die Rücksitze hoch und schon hatten wir wieder Platz für drei mehr!
In Seward fuhren wir sie nich ein wenig durch die Stadt und zeigten ihnen was wir kannten, z.B. wo die Campingplätze sind. Als Dankeschön wollten sie uns gerne ein Bier spendieren.  Wir verabredeten uns für abends in einem Restaurant.  Auf dem Weg zum Restaurant nahmen wir wieder Tramper mit. Es waren drei Kajakführerinnen, ungefähr in unserem Alter.  Nicht weit von ihrem Camp entfernt, machte unser Auto wieder schlapp! Während dem fahren, ging es einfach so aus! Und das ausgerechnet auf einer schmalen Straße! Kevin startete neu, es fuhr ein paar Meter, dann ging es wieder aus.
Wir schafften es aber noch bis zu ihrem Camp und bis zum Parkplatz des Restaurant's. Nun startete es überhaupt nicht mehr. Wir waren fassungslo und frustriert!  Es wurde doch gerade erst komplett durchgecheckt! Wir gingen trotzdem mit ihnen essen und hatten ein schönen Abend.  Viel machen konnten wir and dem Abend eh nicht mehr. Die AAA wollten wir erst am nächsten Tag anrufen,  da wir die Hoffnung hatten, dass es vielleicht am Morgen ansprang.
Spät am Abend begegneten wir einem Mann, der behauptete ein guter  Mechaniker zu sein. Er wollte sich unser Auto mal anschauen. Dass er bereits etwas zuviel getrunken hatte, bemerkten wir erst, als wir länger mit ihm redeten. Trotzdem waren wir neugierig,  was er sagen würde.  Er drehte einmal den Zündschlüssel um und meinte total überzeugt,  wir bräuchten ein neuen  Starter. Er würde es uns reparieren.  Natürlich ließen wir ihn nichts daran machen.

Am nächsten Tag schauten wir zuerst das Spiel Deutschland gegen Algerien, bevor wir noch einmal unsere Glück mit dem Auto versuchten. Doch leider sprang es nicht an. Es blieb uns nichgs anderes übrig. ..mal wieder mussten wir die AAA anrufen.



Zusammen mit dem Abschleppdienst fuhren wir zurück nach Soldotna zur Werkstatt.
Diesmal fanden sie etwas. Es war die Benzinpumpe, die hinüber war!


Die Reparatur war nicht gerade billig, aber wir waren einfach nur froh, dass die Ursache nun endlich gefunden und behoben wurde! Es dauerte nur 2-3 Stunden und unser Auto fuhr wieder. Was fuer ein tolles Gefuehl! Wir fuhren noch kurz bei Mike und Amy vorbei, um Hallo zu sagen. Wer haette gedacht, dass man sich so schnell wiedersieht.

Eigentlich wollten wir ganz nach Seward durchfahren, doch als Kevin auf einer Rest Area halt machte, um Bilder zu machen, blieben wir grad ueber Nacht. Wir waren so muede und der Platz war schoen. Er liegt direkt an einem Fluss, in dem wir uns gut waschen konnten. Kevin sprang ganz rein, mir war das aber dann dafuer doch etwas zu kalt!
Der einzige Grund warum wir wieder nach Seward fuhren, war, weil wir die Kajaktour mit den Kajakfuehern, die wir mitgenommen hatten, machen wollten. Sie empfahlen uns den "Fun Paddle", welcher der guenstigste ist. Und sie wollten mit uns eine laengere Tour draus machen, als sie eigentlich ist.
Doch an dem Tag, an dem wir nach dem Fun Paddle mit ihnen fragten, konnten sie leider nicht. Was vielleicht sogar unser Glueck war, denn dadurch entschieden wir uns fuer den Mitternachts-Paddel mit Feuerwerk, welches nur einmal im Jahr stattfindet, wegen dem 4. Juli.
Dieser war richtig cool! Und wenigstens war eine von den Kajakfuehrerinnen dabei: Sydney.
Um 22 Uhr paddelten wir mit 26 Leuten zur Bucht von Seward. Kevin und ich waren am Anfang immer die Letzten und hatten noch unsere Probleme mit dem zusammen arbeiten.


Nach etwas Uebung und mit Hilfe der Guides, bekamen wir den Dreh raus und wir kamen schnell voran. Es war gar nicht so leicht mit so einer grossen Gruppe unterwegs zu sein. Wir mussten eng zusammen bleiben und staendig aufpassen, dass wir nicht zusammen stiessen.



Aber wir hatten wirklich viel Spass dabei! Was auch richtig cool war, war das Feuerwerk um Mitternacht vom Kajak aus erleben zu koennen!


Gegen halb 2 Uhr morgens erreichten wir wieder unseren Startpunkt.
Diese Tour war wesentlich teurer, als der Fun Paddle, aber es war uns das Geld wert gewesen!